Folien schweissen – Fragen und Antworten
Wie Sie das richtige Gerät und die richtigen Folien auswählen!
Beim Verschweissen von Folien wird sich die Eigenschaft des Materials zunutze gemacht, unter Hitzeeinwirkung weich zu werden. Durch entsprechenden Druck beim Verschweissen und nach einer Abkühlung entsteht dabei eine nicht lösbare Verbindung. So wird zum Beispiel ein Folienbeutel dauerhaft verschlossen. Da – ähnlich wie beim Schweissen von Metall – eine Verbindung von zwei Stücken erreicht wird, spricht man auch hier vom „Schweissen".
In der Verpackungstechnik greift man auf unterschiedliche Arten der Verschweissung und Geräte zurück:
Die Impulsschweissung – der Bestseller
Die meistgenutzte Schweissmethode in der Verpackungstechnik ist die Impulsschweissung. Der Vorteil dieser Schweissung ist die einfache und effektive Handhabung bei thermoplastischen (heißschweissfähigen) Folien. Hierzu gehören Polyethylen (PE)-Folien (zum Beispiel Gefrierbeutel), Polypropylen (PP)-Beutel, die härter sind, was am knisternden Geräusch erkennbar ist, sowie alle Unterarten, zum Beispiel PVC (Weich- und Hart-PVC).
Da die überwiegende Anzahl an Folien bzw. Verpackungen aus diesen Materialien besteht, findet man in der Verpackungsherstellung für den Handel überwiegend diese Geräte. In der Industrie werden in Hochleistungsautomaten auch dauerbeheizte Systeme eingesetzt. Nachfolgend beschränken wir uns aber auf die im Handel eingesetzten Modelle:
Serie TP (bis 40 cm Länge)
Serie TFS (Maxigeräte bis 100cm Länge)
Mit einem Mal verschweisst
Bei diesem Verfahren wird der Schweissdraht von einem Stromstoss schlagartig für wenige Sekunden durchflossen und dadurch erwärmt. Dieser Impuls wird in der Regel durch das Betätigen des Schweissarms automatisch ausgelöst. Eine Temperatureinstellung erfolgt nicht, da diese konstant ist. Die Impulsdauer kann bei unseren Geräten stufenlos in Abhängigkeit von der Folienart und -dicke eingestellt werden. Dadurch erhält man eine gleichbleibende, dicht schliessende Naht bei nur einem Arbeitsgang (Schweissarm schliessen).
Für jeden Zweck der richtige Draht
Auf dem Markt sind mehrere Varianten von Schweissdrähten verfügbar. Je nach Einsatzzweck gibt es unterschiedliche Formen und Stärken, wie zum Beispiel Flachdrähte (verschliessen), Runddrähte (trennen) und Doppelnahtbänder (zwei schmale Nähte). In der Regel hat sich beim Verschweissen von Beuteln der Flachdraht mit 3 mm Breite durchgesetzt. Er ist ausreichend für alle üblichen Beutel bis 200 my Stärke. Wir bieten, zum Beispiel für staubige Artikel auch Schweissnahtbreiten von 5 mm an. Für Folien, die nur getrennt werden müssen (zum Beispiel Polyolefin (POF) Schrumpffolien) werden Trenndrähte eingesetzt. Im Gegensatz zu Flachdrähten liegen diese offen, d.h. sie haben einen direkten Kontakt zur Folie und „brennen" diese bei Hitze durch. Durch Druck verdrängt der Trenndraht die Folie und es entsteht an dieser Stelle eine Trennung bei gleichzeitiger Verschweissung. Ein Gerät zur Schrumpfverpackungsherstellung ist zum Beispiel unser Winkelschweissgerät Serie TS.
Die Siegelschweissung – wenn es um Verbundstoffe geht
Vom „Versiegeln" spricht man, wenn thermoplastisches Material durch dauerbeheizte Siegelbacken oder Bänder erhitzt wird. Diese Technik kommt bei Verbundwerkstoffen (in der Regel Aluminiumbeschichtetes PE) zum Einsatz, die Ausnahme sind Industriemaschinen.
Hierbei unterscheidet man zwei Verfahren:
Backenschweissung: Ähnlich wie bei der Impulsschweissung wird das Material zwischen zwei Siegelbacken gelegt.
Durchlaufschweissverfahren: Die Verbundfolie wird durch dauerbeheizte Transportbänder eingezogen und durch Prägeräder gesiegelt.
Beispiel: Serie TR
Hohe Temperaturen nötig
Die Verbundfolie besteht aus mehreren Lagen, von aussen nach innen in der Regel aus Polyester (PES)/Aluminium (AL)/Polyäthylen (PE). Dabei kann nur die innenliegende PE-Schicht versiegelt werden. Deshalb muss die Siegelenergie alle Schichten durchdringen, um noch stark genug zu sein, die PE-Folie zu schmelzen. Hierfür wird mehr Energie und Zeit gebraucht, als ein Impulsschweissgerät zur Verfügung stellt. Daher werden die Siegelbacken auf eine hohe Temperatur gebracht, bis zu 400 Grad sind möglich, um diese Schichten zu durchdringen.
Besonderheiten
Bei dieser Variante kann keine Behandlungszeit eingestellt werden. In der Regel sind diese Geräte aber thermostatgesteuert, sodass eine Temperatureinstellung möglich ist. Diese wird dann über die Betriebszeit lang gehalten. Bei Backengeräten ist darauf zu achten, dass diese nicht teflonbeschichtet sind. Übliche Folien dürfen nicht damit versiegelt werden, da diese anhaften und in den Rillen verschmoren würden. Da sich die Aussenschicht auf der Verbundfolie neutral verhält, ist eine Versiegelung möglich.
Breitere dichtere Nähte
Da beim Verbundmaterial üblicherweise nur eine sehr dünne innenliegende PE-Schicht gesiegelt werden kann, ist das „Markenzeichen" einer Siegelnaht, die breiter ist, als bei einer Impulsschweissung. Breiten von 12 mm sind keine Seltenheit – bis zu 20 mm sind möglich. Ausserdem sind die Siegelbacken meistens geprägt, entweder gerillt, Ober- und Unterseite sind „verzahnt", oder geriffelt. Hierdurch wird ein noch besserer Verschluss gewährleistet.
Checkliste: So finden Sie das optimale Gerät zum Folienschweissen!
Wie Sie feststellen, gibt es kein Gerät, das alles kann. Jedes hat seine Eigenschaften und ist für bestimmte Zwecke geeignet.
Damit Sie das richtige Folienschweissgerät finden, haben wir Ihnen eine kleine Checkliste zusammengestellt:
- Welches Folienmaterial, in welcher Stärke verwenden Sie?
- Beutel oder Schlauchfolie?
- Artikelkonsistenz: Streu- (Pulver, Granulat), Stückgut oder feuchte Artikel?
Wir helfen Ihnen auch gerne bei der Entscheidung für das richtige Folienschweissgerät!
Rufen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne!
Hier noch ein paar Tipps für eine perfekte Naht:
Wichtig ist...
- das richtige Verpackungsmaterial (Art, Stärke, Grösse).
- die Schweissart abhängig vom Material (Trennnaht, Flachnaht, Doppelnaht etc.).
- die Schweissnahtbreite (nur bei „schwierigem" Verpackungsgut).
- die Schweisszeit (ein wichtiger Aspekt, auch zur Geräteschonung).
- die Abkühlzeit in Verbindung mit der Schweissbreite. Je breiter die Naht, desto länger die Anpress- und Abkühlzeit. Das ist vor allem bei der Impulsschweissung relevant.
- der Anpressdruck (in der Regel reicht die Schliessung des Schweissarms (Impulsschweissung)
- eine saubere und glatte Folie.
- Pulver, Staub, Schmutz, Flüssigkeiten, Öle sowie Falten verhindern eine perfekte Schweissung.
Wir hoffen, wir geben Ihnen mit diesem kleinen Folienschweiss-Ratgeber eine kleine Hilfestellung.
Selbstverständlich stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite und sind immer für Sie da! Auf Wunsch schweissen wir Ihr Folienmaterial gratis auf unseren Folienschweissgeräten und senden Ihnen das Testmuster zur Ansicht zurück.
Wir freuen uns auf Ihre Anfragen per Telefon oder per E-Mail